64 491 - BR64 - Die Baureihe 64

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64 491

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Allgemein

Ordnungsnummer

64 491

Hersteller

Maschinenbau und Bahnbedarf Aktiengesellschaft, vormals Orenstein & Koppel (Zusatz Nov. 1941 gestrichen)[1]

Herstellungsort

Berlin

Baujahr

1940

Fabriknummer

13298

Indienststellung

15.06.1940

Z-Stellung

03.05.1974

Ausmusterung

18.09.1974

Betriebsnummern

64 491

15.06.1940 - 31.12.1967

064 491-4

01.01.1968 - 18.09.1974 (DB)

064 491-4

00.00.1988 - 00.08.1993 VEFS Bocholt [3]

64 1491-6

00.08.1993 - 00.08.1994 VEFS, verliehen an Eisenbahnfreunde Ueckertal

064 491-4

00.08.1994 - 00.00.1995 VEFS Bocholt

64 491

1995 - heute DFS [2]

Kesselverzeichnis

00.00.1993

Neubaukessel Raw Meiningen Fabriknummer 1492

Beheimatungen


15.06.1940 - 13.06.1946 Bw Pasewalk
14.06.1946 - 23.01.1950 Bw Lübeck
24.01.1950 - 12.05.1957 Bw Husum
13.05.1957 - 07.09.1961 Bw Neuss
08.09.1961 - 01.03.1966 Bw Friedrichshafen
02.03.1966 - 04.03.1967 Bw Ulm
05.03.1967 - 13.11.1972 Bw Heilbronn
14.11.1972 - 25.11.1972 Bw Ulm
25.11.1972 - 02.06.1973 Bw Heilbronn
03.06.1973 - 18.09.1974 Bw Crailsheim

z 03.05.1974
A 18.09.1974

Winter 1988 Kauf der Lokomotive durch den VEFS Bocholt [3]

Im Frühjahr 1989 Überführung der Lok per Tieflader von Paderborn-Borchen nach Hameln. Am 04.04.1992 um 8.35 Uhr als Priv 89729, gezogen von 212 159-8, als Überführung zum Raw Meiningen. Später Lokwechsel mit 216 147-9, nun als "Lokzug Priv 93451" auf dem Streckennetz der ehemaligen Reichsbahn der DDR. In Nordhausen wiederum neue Zuglok 232 291-5. Aufgrund einer Entgleisung im Bahnhof Hohenebra verzögert sich die Weiterfahrt, wodurch erneut ein Wechsel der Zuglok nötig wurde. Mit 232 050-6 ging es nun bis nach Meiningen, wo in den nächsten Monaten die sehr aufwändige Aufarbeitung erfolgte. [5]

Lastprobefahrt August 1993 mit Indusi und Zugbahnfunk.

Bis August 1994 ist die Lok ausgeliehen an die Eisenbahnfreunde Ueckertal. Im Bereich der ehemaligen DDR war die Lok in vielen Bereichen als 64 1491-6 unterwegs.[5]

Im August 1994 fährt die Lok von Berlin nach Braunschweig einen Teil des Zirkus Roncalli bis sich kurz vor der Ankunft in Hannover der Kreuzkopfkeil der linken Dampfmaschine verabschiedet. Im September 1994 fuhr die Lok das erste Mal während des Duisburger Hafenfestes auf Privatbahngleisen im Westen.

00.00.1995 - heute DFS Ebermannstadt [2]

Besonderheiten


Die 64 491 dürfte die einzige Lokomotive der Baureihe 64 sein, die alle drei Benummerungsvarianten führte. So fuhr sie als 64 491, 064 491-4 und 64 1491-6. Möglich wurde dies durch den Fall der innerdeutschen Mauer und der damit möglichen Vermietung der Lok an ostdeutsche Eisenbahnfreunde. Außerdem sei ein Auffahrunfall im Sep. 2002 unter Regie der DFS [2] angemerkt, der zu einer Instandsetzung im Aw Meiningen führte.

Den Bilderreigen eröffnet Helmut Dahlhaus, der 064 491-4 mit aufgemalter Nummer (!) am 09.08.1968 in Heilbronn aufnimmt, als die Lok den N2992 führt. Der Bubikopf hat also gut sieben Monate nach Einführung der EDV-Nummerierung noch keine neuen Nummernschilder erhalten. Die Personenzüge konnten noch eine beträchtliche Länge aufweisen. ©Helmut Dahlhaus

Dass auch Silberlinge hinter Loks der Baureihe 64 zu finden waren belegt dieses herrliche Bild vom 11. August 1968. Es zeigt den N1844 bei Bad Friedrichshall-Jagstfeld. ©Helmut Dahlhaus

Das Foto vom 17.08.1969 beweist es - spätestens jetzt hat auch diese Lok neue Lokschilder bekommen. Hier fährt 064 491-4 wiederum bei Bad Friedrichshall-Jagstfeld und führt den N2992. Zudem fallen die gelben Verteilerdosen auf, die 1968 noch nicht so gelb strahlten. ©Helmut Dahlhaus

Am 19. Juli führt uns Ulrich Budde in das Jahr 1970 und zeigt die Lok im Bw Lauda. Indusi und Scherenbremsen sind gut zu erkennen. ©Ulrich Budde

Nun ein selteneres Bild einer 64er im Schiebedienst. Es zeigt 064 491-4 am 07.07.1972 im Bahnhof Lauda, wie die Lok den D-Zug D594 anschiebt. ©Reinhard Gumbert

Auch Stefan Carstens lichtete diese Lokomotive ab, als die Lok am 21.07.1972 in Lauda steht. Mit Umbaudreiachsern kennt man sie nur zu gut. ©Stefan Carstens

Wir haben nun das Jahr 1973 erreicht, als 064 491-4 am 30. April am Empfangsgebäude von Herrenberg fotografiert wurde. ©Martin Welzel

Horst Schuhmacher nahm 064 491-4 im Jahre 1974 bei Villingen auf. Vierachser und Dreiachser als Umbauwagen gehörten ebenso zur 64er wie Silberlinge oder wie in früheren Jahren die Donnerbüchsen. ©Horst Schuhmacher

Neben 78 246 und 64 419 taucht 064 491-4 im Bw Friedrichshafen auf. Wir schreiben den 07.04.1974. Knapp einen Monat später, am 03.05.1974 wird die Lok z-gestellt und schlußendlich am 18.09.1974 ausgemustert. Aufnahme ©Horst Schuhmacher

Siehe dazu auch den Beitrag 64 491 - Alt trifft Neu aus der Reihe Raritäten und Kurioses.

Wer hätte am 7. April 1974 zum Zeitpunkt dieser Aufnahme gedacht, dass diese Lok erhalten bleibt und bestens gepflegt im Jahr 2014 in der fränkischen Schweiz bei der DFS unterwegs sein würde? Gehofft werden das viele haben, aber bekanntermassen war das nur einer begrenzten Anzahl Maschinen der Baureihe 64 vorbehalten. 064 491-4 nun also mit einem Nummernschild mit spitzen Ziffern am besagten Tag in Sigmaringen im Rahmen einer Sonderfahrt. Horst Schuhmacher war für uns damals vor Ort und hielt die Lok in diesem schönen Porträt fest. Die 1974 aufgetauchten weißen Pufferringe kommen hier sehr gut zur Geltung. ©Horst Schuhmacher

Allein der Blickwinkel ist schon eine Rarität. 064 491-4 als Vorspann vor 78 246 in Balingen. Ebenfalls am 07.04.1974 im Rahmen der Sonderfahrt festgehalten. ©Horst Schuhmacher

Dieser Fototermin stand bei vielen Zeitzeugen damals im Kalender. So existieren von diesem Sonderzug E24005 Fotografien von diversen Fotografen in meiner Sammlung. Wegen fehlender Rechte kann ich nicht alle zeigen. Zudem würde es zu Wiederholungen führen. Wir sehen hier den Sonderzug in Zollern, wie er soeben kräftig beschleunigt. Daher auch der Dank an Helmut Dahlhaus, der wieder einmal zur Stelle war.

Vor dem Stellwerk von Aulendorf nahm nochmal Helmut Dahlhaus gekonnt den Zug auf, als der E24005 durch 78 246 und 064 491-4 am 07.04.1974 beschleunigt wurde. ©Helmut Dahlhaus

Nun führt 78 246 den Zug an und leistet 064 491-4 Vorspann. Aufgenommen bei Altshausen. ©Helmut Dahlhaus

Dieses leider undatierte Bild aus der Bundesbahnzeit nach dem 11. August 1968 wurde im Bw Lauda aufgenommen. Sehr interessant ist auch die Nahaufnahme des Lokschuppen und dessen Alterung. ©Hans W. Fischbach

Die Einsatzzeit der 64 491 geht nun langsam, aber sicher dem Ende entgegen. Am 22. April 1974 nimmt Ulrich Tack die Lok in Rottweil auf. Die Lok stand hier an einem Eilzug, aber es lässt sich heute nicht mehr vom Fotografen sagen, ob die 064 491-4 nur einen Wagen dazu stellte oder diesen Zug fuhr. Gut sieht man dies auf dem nächsten Bild. ©Ulrich Tack

Ein beachtlicher Zug. Ebenfalls interessant sind die Gepäckwagen bei der Verladung. ©Ulrich Tack

Ein wie ich finde eindrucksvolles Bild ist hier ebenfalls Ulrich Tack geglückt, als er am 23. April 1974 im Bahnhof Deißlingen das Empfangsgebäude aufnahm. Auch wenn zunächst keine Lokomotive zu erkennen ist, wollte ich nicht versäumen, dieses Bild in diese Serie einzubauen. Zeigt es doch herrlich die Bauweise des EG, als auch Details wie die Hebelbank, die hier noch im Freien stand. Klasse! ©Ulrich Tack.

Heute fast nicht mehr vorstellbar, dass früher manchmal die Hebelbank draußen im Freien stand. Zwar unter einem Vordach, aber immer noch draußen. ©Ulrich Tack

Auch dieser Gepäckwagen ist ein Relikt aus alter Zeit und heute ein Foto wert. ©Ulrich Tack.

Zum Abschluss der Szenerie in Deißlingen nun ein Bild samt 064 491-4, damit die Bildreihe auch on topic ist. ;-) Diese Reihe stammt vom 23. April 1974. ©Ulrich Tack

Immer noch am 23.04.1974 hat die 064 491-4 nun den Eilzug E2028 am Haken und wird vom Bahnhof Rottweil gleich abfahren. Wer die Bilderserie allein von dieser Lokomotive hier verfolgt hat, hat nun die Baureihe 64 im Schiebedienst, im Nahverkehr als auch im Eilzugdienst gesehen. Nahgüterzüge gehörten natürlich ebenfalls zum Repertoire dieser Lokomotivgattung. ©Ulrich Tack

Kommen wir zum letzten Bild während der regulären Einsatzzeit bis zum 03.05.1974:

So ging 064 491-4 in die Rente. Am 28.04.1974, also fünf Tage vor der Z-Stellung steht die Lok in Rottweil und wird von Helmut Dahlhaus das letzte Mal im Einsatz fotografiert.

Ab hier endet der Regeleinsatz und es folgen Aufnahmen aus der Zeit bei der VEFS bzw. DFS:

Hier sehen wir 64 1491-6 (ex 064 491-4 bzw. ex 64 491) im Lokschuppen in Kalbe (Milde), während die Lok an die Ueckertaler Eisenbahnfreunde vermietet war. Hier mit Rauchkammerzentralverschluß und der üblichen DR-Nummerierung am 10. April 1994. Aufnahme ©Frank Jürgens. Weitere Bilder zum Ausflug der 64 491 in das Gebiet der ehemaligen Deutschen Reichsbahn wird es in einem späteren Artikel geben. Abonnieren Sie dazu einfach meinen News-Feed und Sie bleiben auf dem Laufenden.

Nun wieder als 64 491 mit dem Signet der DB bezeichnet fährt die Lok hier am 13.05.1995 bei Eilendorf. Besonderen Augenmerk verdient die Rauchkammertür. Diese hat zwei Griffe auf Mittenhöhe, aber kein Handrad für den Rauchkammerzentralverschluß. Diese Rauchkammertür ist ein Relikt des kurzen Gastspiels in Ostdeutschland, bei der die Lok den dort typischen Rauchkammerzentralverschluß besaß. Später baute man diese Tür anscheinend um, entfernte das Handrad und beließ es bei den beiden Griffen. ©Martin Welzel

Auch Museumsloks müssen Wasser fassen. Das Wasserfassen mittels Schlauch dürfte länger gedauert haben. Hier in Alsdorf hat Martin Welzel die Lok aufgenommen.

Hiermit schließen wir den 13. Mai 1995 ab. 64 491 bei Eilendorf und voller Kraft voraus. ©Martin Welzel

Aufgrund der Schwarzweiß-Fotografie könnte man meinen, dass es ein altes Foto wäre. Aber es stammt aus dem Jahre 2007 und zeigt die 64 491 der DFS bei Nördlingen während einer Sonderfahrt. ©Ernst Ulrich

Danke! Danke! Danke!


Ich möchte zum Ende dieses Steckbriefs die Gelegenheit nutzen, um allen beteiligten Fotografen und Zeitzeugen zu danken, die Informationen und Fotografien aus dem ganzen Zeitraum bereitgestellt haben. Gerade dieser Steckbrief zeigt eindrucksvoll, welchen Nutzen es hat, wenn mir Fotografen ihre Erlaubnis zur Veröffentlichung im Rahmen dieser Internetseite gestatten. Das wäre anders überhaupt nicht zu schaffen und zudem sehr langweilig. So ist es eine eindrucksvolle Zeitreise geworden.

Daher vielen vielen Dank an Ulrich Tack, Ulrich Budde, Helmut Dahlhaus, Horst Schuhmacher, Stefan Carstens, Reinhard Gumbert, Hans W. Fischbach, Ernst Ulrich, Frank Jürgens und Martin Welzel.

Quellennachweise

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