Tuning der Kiss 64 335
Modellbau > Kiss Baureihe 64 (Spur Null)
Modellbau, Bilder, Text: Matthias Heß
Etwas hat mich an der Kiss 64'er gestört, seit ich sie das erste Mal in den Händen gehalten habe:
Diese monströse Stufe im Führerstand, unter der sich die Lokplatine verbirgt. Ich bezweifle, ob sowas in Spur 0 notwendig ist! Also raus damit. Aber die Folgen...
Die Platine musste ja irgendwo hin. Intensives suchen und vermessen bestätigte meinen Verdacht: Wenn der Lautsprecher in den Kohlenkasten soll, dann muss die Platine kleiner werden, das heißt neu bauen. Bei der Gelegenheit habe ich dann direkt die ganze Schaltung auf Digitalbetrieb umgestrickt.
Hier ein paar Bilder vom Umbau:
Als erstes musste die "Stufe" raus. Dies ließ sich zum Glück mit etwas roher Gewalt und einer Flachzange lösen, da die Stufe nicht über die gesamte Länge fest eingelötet ist. Leider hat sich bei der Gelegenheit auch eine der Türen (auf der Lokführerseite) gelöst. Aber alles halb so schlimm, kann man ja wieder festlöten und man könnte ja auch eine geöffnete Tür darstellen...
Gleichzeitig wurde auch die Aussparung für den Lautsprecher ausgenommen. Mittels vieler 1mm Bohrlöcher, die dann auf 2mm aufgebohrt wurden. Die Stege, die dann noch stehen blieben konnten mittels Seitenschneider durchtrennt werden. Anschließend wurde die Aussparung in der Rückwand mit einem Dremel und Schleifstein beigeschliffen.
Die gesamte Elektronik landet jetzt im Wasserkasten auf der Heizerseite. Hier ist genug Platz für Decoder, Sound, USP und die neue Lokplatine, hier noch im Teststadium.
Strippenzieher
Na das war ja mal ein Aufwand: Alle Leitungen, die fein säuberlich nach hinten geführt waren rausziehen und anschließend im Bereich des Stehkessels auf der Heizerseite sammeln.
Zusätzlich mussten einige Leitungen verlängert werden und neue Steckmöglichkeiten für das dritte Spitzenlicht hinten, den Lautsprecher und die Führerstandsbeleuchtung vorgesehen werden.
Dann
die Platine in ihrer endgültigen Version verkabeln und anschließend einbauen.
Innenausbau und Gestaltung
Die
Manometer waren ja bereits weiß abgesetzt, aber noch blind. Mit einem feinen
Lackstift habe ich Skalen und Zeiger ergänzt, anschließend
alle Handräder schmutzig-rot abgesetzt. Der Führerstand erhielt einen
Holzbohlenboden, der anschließend mit verdünnter Farbe gealtert wurde. Die noch
freien Stellen links und rechts vom Kessel werden später von den Befestigungen
des Führerhauses verdeckt. Diese erhalten ebenfalls einen Holzbelag.
Diesen Blick
gibt's nur bei abgenommenem Führerhaus. In der Rückwand der 45mm Lautsprecher
(0,2 Watt). Der Heizer ist in dieser Position mit dem Führerhaus verklebt. Im
Moment schwebt der zwar noch, aber wenn alles zusammengesetzt ist steht er
bequem auf die Tür gelehnt. Die Hocker
für das Lokpersonal wurden gleich in Lederbraun gepinselt, und anschließend
Abnutzungsspuren in weiß aufgebracht. Das sieht man hinterher zwar kaum, aber
was soll‘s, ich hatte da gerade Spaß dran…Die 64 hatte
an der Rückwand neben der Kohlenöffnung noch zwei Schränke. Die habe ich zu
Gunsten des Sounds nicht nachgebildet. Es geht halt nicht alles, leider...
Hier der
neue Blick durch die geöffnete Führerstandstür. Im Gegenlicht wird deutlich, wieviel Platz da jetzt ist. Lokführer und Heizer können sich endlich
"frei" bewegen...