64 002
Ordnungsnummer | 64 002 |
Hersteller | August Borsig Lokomotiv-Werke |
Herstellungsort | Berlin |
Baujahr | 1928 |
Fabriknummer | 11958 |
Indienststellung | 15.04.1928 |
Z-Stellung | ???? |
Ausmusterung | ???? |
64 002 | 15.04.1928 - ??.??.1945 |
CSD 365.442 | ??.??.1945 - ??.??.???? |
Beheimatungen
16.04.1928 - 28.08.1936 Münster (Westf)
29.08.1936 - 10.10.1938 Frankfurt (M) 1
11.10.1938 - ??.??.???? Chemnitz
Ob die Lok in Chemnitz bis zum Kriegsende beheimatet war oder kurzfristig noch einem anderen Standort zugewiesen wurde, ist aktuell unklar.
Besonderheiten
Durch Kriegswirren sind leider zu dieser Lok viele Daten verloren gegangen. Um so mehr stellen Fotografien eine Rarität dar. Einem riesigen Zufall und viel Glück ist es heute zu verdanken, dass von der Lok während ihrer ersten acht Jahre in Münster überhaupt Fotos existieren. Genießen Sie daher die folgenden Raritäten.
Beide Fotografien der 64 002 sind absolute Raritäten. Sie stammen vom 17.09.1929 und wurden im Bahnhof bzw. Bw Bocholt im Münsterland aufgenommen. Diese beiden Bilddokumente sind um so seltener, wenn man weiß, dass diese Lokomotive nicht im Bw Bocholt beheimatet war (siehe oben), sondern nur "zu Besuch" im Bw Bocholt war. Dies, als auch die angeblich Zeppelin-Überquerung Bocholts am gleichen Tag mag Anlass gewesen sein, dass sich die vielen Anwesenden mit der Lok ablichten ließen. So sind sowohl die Namen der Schlosser der Lokwerkstatt Bocholt, als auch der des Magazinverwalters bekannt.
Paradoxerweise sind zum gleichen Zeitpunkt vier Lokomotiven der Baureihe 64, nämlich 64 198 - 64 201, im Bw Bocholt beheimatet und von diesen fehlt bis heute jeder Bildbeleg aus dieser Zeit! Siehe dazu hier.
Die Bilder der Lokomotive zeigen die typischen baulichen Merkmale der ersten Baulose. Man kann sowohl den Eckventil-Druckausgleicher (wurde teilweise zu DB-Zeiten noch genutzt) als auch das Handrad am Oberflächenvorwärmer erkennen, welches man früh ausbaute, da die Umkehrung der Fließrichtung keine nennenswerten Vorteile innerhalb der Oberflächenvorwärmers brachte. Die dazu gehörige Anordnung RBD Mü 61W6Fkld stammt vom 06.07.1938 und 03.03.1939. Auch der Turbogenerator für die Lichtanlage, den man hier noch auf dem Kesselscheitel sieht und der später auf die linke Lokomotivseite wechselte ist ein Indiz für die frühen Jahre der ersten Baulose. Ebenso erkennt der Fachmann, dass die Lok noch den Injektor auf der Lokführerseite hatte, was man an der Verrohrung erkennen kann.
Fotografien ©Kockentiedt
Die Lokomotive verblieb nach dem Krieg bei der tschechischen CSD und erhielt die Nummer 365.442. Aus dieser Zeit gibt es keinerlei Unterlagen, geschweige Bilddokumente. Wann die Lok letztlich verschrottet wurde, ist daher nicht bekannt.