64 293 mit Ventilsteuerung - BR64 - Die Baureihe 64

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64 293 mit Ventilsteuerung

Vorbild > Raritäten, Kurioses

Wirkungsgrade und Verschleiß


Dieser Artikel ist noch in Bearbeitung. Bitte schauen Sie später noch einmal herein.

Man war bei Dampflokomotiven immer bestrebt, die Maschinen wirtschaftlicher und sparsamer zu machen. Auch Verschleiß sollte vermieden werden, da er zu vermehrten Reparaturen führte. So war man stets bemüht, Wirkungsgrade bei der Dampf-Gewinnung und -Nutzung bei gleichzeitig weniger Verschleiß an bewegten Teilen zu verbessern. So hat jede Lokomotivfabrik aus eigenem Antrieb heraus, als auch die Deutsche Reichsbahn als Bahngesellschaft, versucht, Wege dafür zu finden.

Eckventil-Druckausgleicher


Zumindest die ersten Baulose der Baureihe 64 wurden ab Werk mit Druckausgleichern mit Eckventilen ausgeliefert. Siehe dazu auch die DRG-Beschreibung Abschnitt Zylinder. Diese sollten die Leerlaufeigenschaften verbessern. Spätere Baulose, zu denen z.B. die 64 388 im Jahre 1937 zählt, erhielten diese ab Werk schon nicht mehr. Das belegen eindeutige Werkaufnahmen von Krauss-Maffei. Die höchste Ordnungsnummer in meiner Sammlung ist die 64 214 von Hagans aus dem Jahre 1928. Auf insgesamt 39 Werkfotos sind Eckventil-Druckausgleicher später nicht mehr zu finden.

Wie bereits gesagt, sollten diese Druckausgleicher dafür sorgen, dass die Leerlaufeigenschaften verbessern werden. Mittels Druckluft konnte der Lokführer die Schieber auf "frei" stellen. [1]

Aber Anfang der 1930er Jahre unternahm man Versuche mit Druckausgleich-Kolbenschiebern wie z.B. der Bauarten Trofimoff und Nicolai. Da Nicolai jüdischen Glaubens war, hießen die Schieber später in Nazi-Deutschland Karl-Schultz-Schieber. Nach 1945 kam zu DB-Zeiten noch der Müller-Schieber, der ohne empfindliche Federn auskam. So sollen später viele (alle?) Loks der Baureihe 64 mit Müller-Schiebern ausgerüstet worden sein. Hier verweise ich auf das noch ausführlichere Buch von Andreas Braun zur Baureihe 64.[1]

Betriebsbuchabschriften, bei welcher Lok dieser Umbau wann stattfand, liegen leider nicht vor. Für Informationen wäre ich sehr dankbar.

64 020 im Jahre 1928 auf einer exzellenten Werkaufnahme der Firma Henschel in Kassel. Sehr detailliert sieht man auf dem rechten Zylinder den Druckausgleicher. Aufnahme Henschel, Kassel, VM Nürnberg, Slg. R. Winkler



Hier eine Nahaufnahme des Druckausgleichers:

64 020 im Jahre 1928 als Nahaufnahme des Eckventil-Druckausgleichers. Aufnahme Henschel, Kassel, Archiv VM Nürnberg, Slg. R. Winkler

Ventilsteuerung an 64 293


Die Lokomotivhersteller ihrerseits unternahmen auch Versuche. Hier geht es um die Ventilsteuerung der Bauart Maschinenfabrik Esslingen. Ventilsteuerungen gab es schon in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts bei anderen Baureihen, so dass man Ventilsteuerungen auch bei der Baureihe 64 versuchen wollte.

Die Maschinenfabrik Esslingen entwickelte daher für die Lokomotive 64 293
eine Ventilsteuerung, die, nachdem die Lok ausgeliefert wurde, direkt im RAW Grunewald, Abteilung Versuchsamt für Lokomotiven, untersucht wurde. Bevor die Lok überstellt wurde, unternahm der Hersteller selbst Probefahrten am 27.5., 31.5. sowie am 12.6. und 22.6. im Jahre 1934.

In Grunewald angekommen wurden dort auf der 142 km
langen Strecke zwischen Grunewald und Magdeburg am 19., 20., 23. und 24.09.1935 vom Versuchsamt Probefahrten unternommen.

64 293 im Jahre 1934 auf einem Werkfoto der Maschinenfabrik Esslingen. Archiv Carl Bellingrodt, Sammlung Martin Eckers.

Quellennachweise


  • [1]Andreas Braun: Baureihe 64, Portrait einer deutschen Dampflokomotive
  • [2]Peter Melcher: Die Baureihe 64, Der legendäre Bubikopf

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