Tuning der Lenz 64 295 (Teil 5) - BR64 - Die Baureihe 64

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Tuning der Lenz 64 295 (Teil 5)

Modellbau > Lenz Baureihe 64 (Spur Null)
Gestra-Abschlammschieber

Mittlerweile hat sich auch bei dem Abschlammschieber (GESTRA) an der Lok etwas getan. Der Abschlammschieber dient zum Reinigen der Feuerbüchse und beinhaltet zwei Handräder, die zu beiden Seiten der Lok herausgeführt werden. Bei einigen Maschinen befindet sich dieser Abschlammschieber auch als Topf unterhalb des Kessels, was durch die roten Handräder im Frontbereich sichtbar wird. 64 415 (siehe folgende Fotos, aufgenommen in Beekbergen bei der VSM) als auch 64 295 haben das Abschlammventil aber hinten. Hier das Vorbild:

Dieser Abschlammschieber kann von beiden Seiten der Lokomotive mittels Ventilrad geöffnet bzw. geschlossen werden. ©Carsten Heidtke

Und nun das Modell. Bedingt durch die Konstruktion der Lok fällt es schwer, das GESTRA (Gussteil von Bauer Modellbau) ganz unten an der Feuerbüchse zu verbauen. Aber es geht halbwegs. Das Gussteil wurde vorher schwarz lackiert und dann mit einer gekröpften Pinzette und Ruderer-Kleber plaziert. Die Handräder mit den Stangen fehlen noch, die kommen später mitsamt Bild.

Das Ankleben ist mit einer verwinkelten Pinzette eine Geduldsprobe, aber machbar. Leider kann man aufgrund fehlenden Platzes das Ventil nicht ganz unten an der Feuerbüchse ansetzen. Lackieren sollte man natürlich vorher:

Schmierleitungen

Was mich immer an Dampflokomotiven fasziniert, sind im Gegensatz zu den aufgeräumten Diesel- und Elektrolokomotiven die vielen Kabel und Rohre, die man an einer Dampflok überall sieht.

Sieht man sich dagegen ein Modell an, stellt man fest, dass je nach Maßstab auf viele Kabel und Rohre verzichtet worden ist. Teils, weil es der Maßstab nicht mehr zulässt, teils, weil es die Produktionskosten in die Höhe treibt.

Vergleicht man den Frontbereich des Bubikopfs mit dem Modell, fehlen vor allem vor dem Rauchkammersattel alle Schmierleitungen zur bzw. von der Speisepumpe sowie auf der anderen Seite die Anschlüsse an die Luftpumpe.

Hier mal das Vorbild:

64 289 im Jahr 2013 in Heilbronn, aufgenommen von Ralf Winkler.

64 415 aufgenommen am 29.05.2014 in Beekbergen. ©Carsten Heidtke

Und jetzt zum Modell.

Der Trichter entstand aus dem weichen Aluminium eines Teelichts und aus einem 0,5 mm Messingdraht unten, der zum Ankleben im Rahmen und als Rohrweiterführung dient. Das Ganze wurde trichterförmig gewinkelt und mit Sekundenkleber geklebt. Bei der Höhe der Trichter kann man sich ungefähr an die Höhe der angegossenen Öler richten. Ein bisschen länger als diese und es passt. Aber das hat auch keiner im Bw mit dem Messschieber gemacht. ;-)

Die Leitungen selbst sind 0,3 mm schwarz lackierter Draht von ASOA.

Wo es geht, werden in den nächsten Tagen Löcher in die Aggregate gebohrt, in die man die Leitungen nur einsteckt. Nicht kleben, denn die Aggregate (Luftpumpe, Speisepumpe) hängen ja am Kessel, der bei der Demontage nach oben entfernt wird!

Zusätzlich kann man auch Leitungen einfach hinter die Zylinder in den nicht-sichtbaren Bereich verlegen. Anschlüsse oben an den Zylindern sollten ebenfalls machbar sein, aber das teste ich noch.


An dieser Stelle sieht man auch, dass ich das Druckluftrohr für die Bremse nun vorbildgerecht diagonal aus dem Sattel herausgeleitet habe. Der rechte Trichter wirkt breiter, aber das liegt an der Kameraposition, denn der Trichter steht nicht genau in der Flucht mit dem Objektiv.

Natürlich müssen die Enden der Drähte mit den Schmierstellen verbunden oder zumindest nach hinten so verlegt werden, dass man die Enden nicht mehr sieht. Aus 1 mm starken runden Polystyrol-Profilen habe ich kurze Stücke abgeschnitten und auf die Schieberkästen geklebt und anschließend mit schwarzer öliger Farbe lackiert.

Drehvorrichtung von Spur0tuning

Bei solchen wie auch anderen Montagen habe ich sehr gute Erfahrungen mit der Drehvorrichtung von Spur0Tuning von Wolfgang Müllner gemacht. So kann das Modell in vielen Winkeln gedreht werden, so dass man mit gebogenen Pinzetten, Zangen oder anderem Werkzeug in die verwinkelsten Ecken kommt. Eine Lokliege würde hier mehr abbrechen als helfen.

Wasserkastenverriegelung

Lange war es ein Wunsch von mir. Einzig die Realisierung erschien mir aufgrund der Materialstärke ein Problem.

Gemeint ist der Hebelmechanismus, mit dem Lokführer und Heizer den Deckel der Wassertanks vom Führerstand aus öffnen und schließen können.

64 295 am 15.09.2013 im DDM von Ralf Winkler aufgenommen.

Man sieht hier schön, dass der Flachstahl etwas über den Wassertank hinausragt. Die Stellstange zum Führerhaus habe ich aus 0,5 mm Draht hergestellt, die Ösen stammen von Schnellenkamp und sollten die richtige Höhe haben, damit der Hebel nachher auf dem Wassertankdeckel plan aufliegen kann. So sieht es dann aus:

Fahrplanhalter mit Fahrplan

Als kleines Detail fehlte dem Lokführer noch der Fahrplanhalter samt Fahrplan. Vor allem bei eingeschalteter Führerstandsbeleuchtung ist dieses Detail sehr gut zu sehen. Wir wollen uns ja nicht verfahren. ;-)

Blitztafeln austauschen

Der Firma Lenz ist hier ein kleiner Fehler unterlaufen. Die Blitztafeln hinten am Tender sind spiegelbildlich falsch, was man auf dem vorherigen Bild gut am Tender erkennen kann. Siehe dazu als Vergleich das Blitzsymbol vorne am Führerhaus am Fensterschirm.

Herr Petau bietet auch hierfür eine Hilfe an. Lackierte fertige Schilder, bei denen die Verschraubung/Vernietung angedeutet ist. So bekommen die Schilder auch noch einen 3D-Effekt und sind nicht nur platt an der Lokomotive aufgedruckt.

Außerdem hat der Heizer die Kohlenschaufel auf meiner Lok an der Seite "zwischengeparkt". Wurde wirklich beim Vorbild gemacht. ;-)


Hier geht es zur abschließenden Zusammenfassung und Herstellerangaben.

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