Wasserkästen - BR64 - Die Baureihe 64

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Wasserkästen

Geschweißte und genietete Wasserkästen

Die beidseitigen Wasserkästen an der Baureihe 64 wurden anfangs genietet, da die Schweißtechnik noch nicht so erprobt war. Später dann wurden diese geschweißt.

Betrachtet man nun Fotografien über all die Jahrzehnte, in denen die Loks im Einsatz waren, so konnte man viele verschiedene Wasserkästen an den Loks beobachten. Daher gilt auch hier wieder, dass man zur genauen Bestimmung des Zustandes bei Ablieferung alte Werkfotos bemühen muss.

Dank eines vorliegenden Dokuments ist zweifelsfrei belegt, dass die 64 373 von Krauss-Maffei (Fabriknummer 15532 / 1936) die erste Lokomotive der Baureihe 64 war, die ab Werk geschweißte Wassertanks bekam. Später nach dem Krieg in der DDR als 64 1373-6 (ausgemustert am 19.08.1975 in Berlin-Pankow) taucht diese Lok nur noch mit längsgenieteten Wassertanks auf.

Senkrechte und diagonale Nietreihen

Genietete Wasserkästen lassen sich ab Werk in zwei Gruppen einteilen. Zum einen Wasserkästen, die nur senkrechte Nietreihen aufweisen, als auch Wasserkästen mit senkrechten und diagonalen Nietreihen. Interessant ist dies für Modellbauer, die ein bestimmtes Vorbild nachbauen wollen. Da von manchen Maschinen der ersten Baulose keine Fotos existieren, ist ein genaues Bestimmen, ab wann und warum die eine oder andere Bauart genutzt wurde, sehr schwierig und entgleitet in den Bereich der Vermutung.

Fakt ist, dass die ersten Maschinen 64 001, 64 004, 64 005, 64 008 und 64 009 diagonale Nietreihen besaßen. Bilder der 64 007 sind dabei vielleicht ein "falscher Freund". Die 64 007 ist ja bekanntlich eine Museumslok der Mecklenburgischen Eisenbahnfreunde in Schwerin. Leider existieren von dieser Lok keine mir bekannten Aufnahmen aus der DRG-Zeit, so dass nur auf Bildmaterial der DR der DDR zugegriffen werden kann. Selbst die mir vorliegende Festschrift des Bw Güstrow in Zusammenarbeit mit dem DMV gibt über die DRG keine Auskunft zu diesem Punkt. Die Lok hat auch heute noch nur senkrechte Nietreihen. Ob das die originalen Wasserkästen noch sind?

Lassen wir Bilder sprechen.

64 028 zeigt hier diagonale und senkrechte Nietreihen. Aufgenommen am 13.04.1963 in Waiblingen. ©Detlef Schikorr

Hier 64 020 im Jahre 1928 auf einem Werkfoto von Henschel mit senkrechten Nietreihen.

Ausbesserungsarbeiten und Tauschaktionen

Aufgrund von Schäden kam es immer wieder zu Tauschaktionen in den Ausbesserungswerken. Da Loks zwischenzeitlich ausgemustert wurden, wird man hier und da wohl die Wassertanks für eine spätere Verwendung aufbewahrt haben. Auch um Wartezeiten bei einem solchen Aufenthalt zu verkürzen. Deswegen kann auch der linke Wassertank zum rechten evtl. überhaupt nicht passen. Zudem wurden die Wasserkästen auch oft geschweißt, was bei genieteten Wasserkästen teilweise kurios aussah. Ein paar Stilblüten möchte ich hier präsentieren.

Hier ein Flicken an der 64 295, aufgenommen von Ralf Winkler im DDM im Jahre 2013. Interessant ist dabei, dass die Lok bei der Auslieferung senkrecht genietete Wasserkästen hatte. Relativ früh wurden diese Wasserkästen aber an den Seiten geschweißt, so dass die Lok sich auf allen Fotografien zu DB-Zeiten wie mit geschweißten Wasserkästen präsentierte.

Die gleiche 64 295, aber von oben. Wiederum 2013 von Ralf Winkler fotografiert. Nun offenbart sich der genietete Wasserkasten. Das ist der gleiche Wasserkasten wie im Bild davor.

Ein letztes Bild von der 64 295 vom 15.09.2013 von Ralf Winkler.

Hier hat Albert Gieseler die 64 049 am 07.08.1966 im Bw Tübingen fotografiert und zeigt die Lok damit mit seitlich komplett geschweißten Wasserkästen. Nur die Front mit den Nietreihen sowie die scharfe senkrechte Kante von langer zu kurzer Seite deuten auf einen ehemals genieteten Wassertank hin.

Hier mit der 64 415  ein Vertreter der geschweißten Wasserkästen. Hier sieht man am linken Bildrand auch schön die gerundete senkrechte Kante, die ich ein Bild vorher angesprochen habe. ©Carsten Heidtke im Jahr 2014.

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