Die Schmierung - BR64 - Die Baureihe 64

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Die Schmierung

Den unter Dampf gehenden Teilen wird das Schmieröl durch eine Hochdruckpumpe der Bauart Bosch-Reichsbahn mit 10 Anschlüssen zugeführt; je eine Leitung versorgt eine Schieberkörperbuchse, einen Zylinder und eine Kolbenstopfbuchse. Eine zweite gleichartige Bosch-Pumpe versorgt sämtliche 10 Achslager und die vier im Ausströmraum liegenden Schieberstopfbuchsen mit Maschinenöl. Die Unterbringung der Pumpen auf dem Führerstand gestattet eine gute Überwachung. Der Behälterinhalt wird genügend vom Kessel beheizt; ebenso sind die Druckleitungen am warmen Kessel entlang verlegt, um auch im Winter eine sichere Ölförderung zu gewährleisten.

Die Pumpe enthält eine senkrechte im Ölbehälter stehende Welle, um die gleichachsig im Kreis Pumpenkolben angeordnet sind; diese werden durch eine Taumelscheibe auf der Welle während einer Umdrehung zweimal auf und ab bewegt. Eine zweite kleinere Taumelscheibe verteilt mittels senkrechter Verteilkolben das durch die Kolben geförderte Öl auf zwei Anschlüsse am Ausgang jedes Elements, so daß bei jedem Kolbenhin- und Hergang zwei Anschlüsse gespeist werden. Durch eine Verstellschraube mit Knebel und Skala auf dem Behälterdeckel läßt sich der Ansaughub jedes Kolbens begrenzen und damit die Fördermenge beeinflussen. Die Anschlußstellen für die abgehenden Leitungen sind im Kreis um die Einfüllöffnungen auf dem Deckel angeordnet. Der Ölbehälter ist mit einem Ölstandsglas und einer Skala zur Beobachtung des Behälterinhaltes versehen, ein Dreiwegehahn gestattet bei Glasbruch einen Abschluß und in einer anderen Stellung eine vollständige Entleerung des Behälters. In die Druckleitungen sind auf dem Führerstand Tropfenzeiger eingebaut. Jede Schmierleitung zu den unter Dampf gehenden Teilen führt durch ein Bronzegehäuse mit zwei Schaugläsern hindurch. Das Gehäuse ist mit völlig gesättigtem Salzwasser gefüllt; an der unteren Seite tritt das geförderte öl ein; der sich bildende Tropfen steigt infolge des Unterschiedes im spezifischen Gewicht in die obere Entnahmestelle und wird durch Rückschlagventile der Schmierleitung zugeführt. Der Sichtöler gestattet eine einwandfreie Beobachtung der Wirksamkeit der Schmieranlage, weil alles das Schauglas durchlaufende Öl tatsächlich in die Schmierleitung eintritt.

Vor jede einzelne Schmierstelle der unter Dampf gehenden Teile ist in die Druckleitung eine Ölsperre eingeschaltet, die ein Leerlaufen der Leitung verhindert. Diesen Teilen wird das Öl unmittelbar zugeführt, für die Kolbenstangenschmierung sind an den Pilzringhaltern Stutzen vorgesehen, an welche die Leitungen mit Verschraubungen angeschlossen sind.

Die Lager des Laufradsatzes erhalten das Öl von einem am Rahmen sitzenden Stutzen durch einen biegsamen Metallschlauch. Dem Spiel der Lager im Rahmen entsprechend wird den Lagern der gekuppelten Radsätze das Öl durch ein am Rahmen befestigtes Tropfröhr vermittelt, das in ein auf dem Lagergehäuse sitzendes Standrohr eintaucht. Stand- und Tropfrohr werden von einer gleichfalls mit dem Rahmen verschraubten Glocke gegen das Eindringen von Wasser und Staub geschützt. Bei der Schmierung des Triebwerkes und der Steuerung ist die Dochtschmierung nur für die fest am Rahmen sitzenden und die wenig bewegten Schmiergefäße vorgesehen, für alle übrigen Gefäße Nadelschmierung.

Die Luft- und die Kolbenwasserpumpe sind mit kleinen selbsttätigen Hoohdruckschmierpumpen Type DK der Firma De Limon Fluhme & Co. zur Sicherstellung einer sparsamen Ölzufuhr versehen.

Die bei diesen Pumpen in einer Reihe nebeneinander liegenden Kolben werden von einer waagerechten hin- und her schwingenden Welle durch Vermittlung von Kugelzapfen gleichzeitig betätigt. Die Antriebswelle wird von der Hauptkolbenstange der zu schmierenden Pumpe über ein Schaltwerk mit Kugelsperrung ruckweise gedreht. Am einen Ende der sich drehenden Welle sitzt eine Scheibe mit exzentrischer Bohrung; in diese greift ein Kugelzapfen an einem Hebelarm der Kolbenantriebswelle an und versetzt sie in eine hin- und herschwingende Bewegung. Der Saughub der einzelnen Förderkolben wird durch Stellschrauben mit Hubbegrenzung von außen beeinflußt und damit die Ölmenge bemessen. Die Schmiereinrichtung für die Verbundluftpumpe enthält fünf Anschlüsse, von denen einer Zylinderöl zu dem Hauptsteuerschieber liefert und dort unter Beimengung zu dem Arbeitsdampf den gleitenden Flächen zuführt, während die anderen Luftpumpenöl in den Hoch- und Niederdruckzylinder und an die Stopfbüchsen fördern.

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